Wenn ich an den Garten meiner Eltern denke, fallen mir die ordentlich gehackten Rosenbeete ein, die vielen Edeltannen, Solnhofer Platten und ein Brunnen aus Ziegelsteinen….diesen inzwischen mit Frauenmantel überwachsenen Brunnen gibt es noch heute in meinem ca. 200 qm großen Hausgarten, den meine Eltern vor über 60 Jahren angelegt haben. Fast alles hat sich in den Jahrzehnten verändert, von der Anlage eines Kinderspielplatzes über das Bauen von Baumhäusern…und aus dem Sandkasten wurde bald ein Tiergehege. Bei einem Sturm fielen die Tannen eines Abends um.
So entstand langsam mein heutiger Garten, der viel natürlicher und wilder aussieht als in alten Zeiten. Pflanzen dürfen ineinander wachsen, dürfen sich auch aussähen, wenn sie einen Platz finden. Eine englische Backsteinmauer auf einer Seite gibt uns in dem Garten ein Gefühl von
Geborgenheit und Harmonie während zwei kleine Brunnen vor sich hinplätschern. Rundherum wachsen Bäume in Anlagen und Gärten und bilden einen grünen Hintergrund, der manchmal schon zum Dschungel wird.
Mein Garten ist ein eher schattiger Garten, die vielen Hortensien changieren zwischen weiß, rosa, blau und Pflanzen, auch Wildpflanzen, blühen in vielen Zwischentönen. Aus einem halbrunden Glashaus genießen wir in der kühleren Jahreszeit den Blick in den verschneiten Garten und schauen auf das Treiben der Vögel am Vogelhaus. Sobald es das Wetter zulässt, verbringe ich Zeit im Garten, aber nicht immer um zu arbeiten, sondern um in der Natur den Sommer und das Leben zu genießen.
Alice Meister