Jahrestage 2021
Sich an ihren Gedenktagen Derjenigen zu erinnern, die über Gartenkultur nachdachten, die Gärten ihrer Zeit gestalteten und die Gartenkultur weiterentwickelten, zeigt uns, wie groß die Schuhe sind, in die heutige Landschaftsarchitekten, Gartendenker und vielleicht auch wir Gärtner schlüpfen müssen. Lassen Sie uns einiger Menschen gedenken, deren Geburts- oder Todestage sich 2021 jubiläumstauglich jähren. Mir ist dafür eine ganze Reihe von Persönlichkeiten aufgefallen, die zur Entwicklung der Gartenkultur beigetragen haben: Philip Franz von Siebold, Maximilian Friedrich Weyhe, Amalie Dietrich, Hermann Pückler-Muskau und Harry Maasz. Wählen wir aus und beginnen wir mit Franz von Siebold:
Philipp Franz Balthasar von Siebold (1796 - 1866)
Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Pflanzenjäger wurde vor 225 Jahren am 17. Februar 1796 in Würzburg geboren. Als junger Stabsarzt trat er 1822 in niederländische Dienste und wurde von 1823-1829 in die holländische Handelsniederlassung auf der Insel Deshima in der Bucht von Nagasaki (Süd-Japan) entsandt. Japan war seinerzeit ein von der übrigen Welt sorgsam isoliertes Land. Nur auf einer Insel vor Nagasaki war es Ausländern erlaubt, ihren Wohnsitz zu nehmen. Wenig bis nichts war bekannt über das Land und seine Pflanzenwelt.
Von Deshima aus gelangen von Siebold mit Hilfe japanischer Freunde und Patienten die Sichtung zahlreicher Pflanzen und die Beschaffung von Informationen über das unbekannte Land - nicht ohne Verwicklungen in eine hochpolitische Affäre. Seine Erfolge als Arzt eröffneten ihm mit der Zeit einen gewissen Zugang zu Land und Leuten. In den Jahren 1859-1863 kehrte er nochmals nach Japan zurück und setzte seine Forschungen fort.