Inspiriert von Paretz, entwarfen Schinkel, Stüler und Lenné das „Petzower Ensemble“. Sie gestalteten Schloss, Kirche, Dorf, Park und Schlossgarten im frühen 19. Jahrhundert. Der ehemalige Schlossgarten - früher mit Obst und Gemüse bepflanzt – wird eingefasst von einer rötlichen Ziegelmauer. Die Eigentümerdynastie Kaehne verdiente ihr Geld mit der Produktion von Ziegeln.
Beatrice steht im Torbogen. Sie ist Dantes lebenslange Liebe aus der Göttlichen Komödie, die ihn im Paradies erwartet. Der Eigentümer, Herr Kosakowski, zeigt uns sein Paradies.
Wir spazieren durch ein lauschiges Wäldchen, in dem Elfen und Zwerge wohnen. Die Elfen tanzen nachts auf einer kleinen Wiese. Aus sehr großen Wurzeln ist ein eindrucksvolles Tor gebaut, in dem die Zwerge hausen. Eines unserer Mitglieder sitzt vorübergehend im Rollstuhl. Sie wird durch das Tor gefahren und darf sich etwas wünschen.
Das Bienenhaus vor uns ist wie ein Bienenkorb aus hellen Holztafeln geformt. Es lädt ein zum Verweilen. Bienen stechen „nicht“ und ihr Summen soll beruhigend sein. Mensch und Biene können diese Atmosphäre genießen.
Wir blicken auf große Flächen gemähter und ungemähter Wiese. Die Gräser und Wildblumen wiegen sich im Wind. Diese Klarheit erzeugt eine große Ruhe.
Wir flanieren an der Ziegelmauer längs, sie umfasst insgesamt 30 000 qm. Ein großes dunkelblaues Feld leuchtet uns entgegen: Katzenminze. Diese Idee wird weiter hinten wieder mit Lavendel aufgenommen. An der Mauer fühlt sich Spalierobst wohl und auch der Wein soll wieder so wie früher gedeihen. Aber auch wunderbare duftende Kletterrosen schmiegen sich an die Wände.
Der Rosengarten, mit Katzenminze eingerahmt, überzeugt mit der hinreißenden Rose Wild Edric. Sie hat große rosa Blütenblätter und einen wunderbaren Duft.
Am ersten Steinkreis erzählt uns Herr Kosakowski von den Grabungen, die zeigen, dass dort ein magischer Ort war. Diese Opferstelle wurde von Priestern vor 3500 Jahren benutzt.
Der Schwielowsee glitzert, und wir freuen uns in einem schattigen Gartenraum unter großen Bäumen zu picknicken. Hier erwarten uns vier großen Granitquadern auf denen jeweils ein Wort steht.
Wissen
Tun
Hoffen
Mensch
Die Kantische Frage wird damit gestellt:
- Was kann ich wissen?
- Was soll ich tun?
- Was darf ich hoffen?
- Was ist der Mensch?
Die Muse, die mit dem Eigentümer dieses alles so wunderbar gepflanzt hat, ist die Garten- und Landschaftsplanerin Sabine Dirks. Die Faszination dieses Gartens besteht in der Ruhe, die er ausstrahlt. Er ist ein Sehnsuchtsort für erschöpfte Städter.
Wir dürfen hoffen, dass wir dieses Paradies wieder besuchen können.