Es gibt Gärten der Renaissance und des Barock oder im „New German Style“ – aber den Garten der Romantik? Hat die Kulturgeschichte im Zeitalter der Romantik, die in Musik und Literatur so viele überragende Werke hervorgebracht hat, etwa keine eigenen, romantischen Gartenstil ausgebildet? Gärten, die dem Betrachter den Ausruf „Wie romantisch!“ entlocken, kennt man viele, aber den „Garten der Romantik“ hat es tatsächlich nie gegeben. Dabei spielte der Garten für die Kulturschaffenden und freien Geister dieser Epoche eine herausragende Rolle – er war für sie
Inspirationsquelle ersten Ranges und ein sicherer Hafen, von dem aus sie ihre bahnbrechenden neuen Gedanken entwickeln konnten. Doch warum entwickelte sich hieraus kein eigener Gartenstil? Dieser Frage geht Hans von Trotha in seinem Buch „Im Garten der Romantik“ nach. Er hat im letzten Jahr die wunderbare Ausstellung „Gärten der Welt“ im Zürich mit entwickelt und gilt als Spezialist für die Landschaftsgärten des 18. Jahrhunderts. Doch welches Naturkonzept liegt der Romantik zugrunde? Sie löst sich von der Überschaubarkeit eines Barockparks und der nur scheinbaren Natürlichkeit des englischen Landschaftsgartens und wendet sich der Unendlichkeit und Wildheit der echten Natur sowie den Abgründen der menschlichen Seele zu. Die Romantiker zogen hinaus in die Wildheit der Alpen – mit dem Garten als Utopie und Sehnsuchtsort im Hinterkopf!
Hans von Trotha: Im Garten der Romantik, Verlag Berenberg, Berlin 2016.