In einem Zeitraum von mittlerweile drei Jahrhunderten hat sich die „Wilhelma“ zu einem ganz besonderen Ort inmitten Stuttgarts entwickelt. Als einzigartiges Ensemble aus botanischem Garten, Zoo und historischem Kulturerbe zieht die Wilhelma nicht nur die Stuttgarter selbst, sondern auch viele Gäste von außerhalb in ihren Bann. Anderthalb Millionen Besucher lassen sich dort jedes Jahr auf ihren Streifzügen durch die Anlage von 8.500 Pflanzen-, 160 Baum- und 1.200 Tierarten verzaubern. Nun stellen drei ausgewiesene Kenner diesen besonderen Ort in dem schmalen Bändchen „Wilhelma. Gewächshäuser, Naturräume und Parkanlage“ (Ulmer Verlag) vor. Die Autoren sind der Direktor der Wilhelma, der Biologe Thomas Kölpin, sowie sein Fachkollege Björn Schäfer, der Leiter des Fachbereichs Botanik, sowie Garten- und Landschaftsarchitekt Micha Sonnenfroh, der dem Fachbereich Parkpflege vorsteht. Mit kundigen kurzen Texten und reichem begleitendem Bildmaterial „führen“ sie den Leser durch die Anlage und erläutern ihre Entstehungsgeschichte und Entwicklung. Begonnen wurde mit der Gestaltung der Parkanlage in der Mitte des 19. Jahrhunderts; sie beherbergt heute
großartige Schauhäuser mit beeindruckenden Pflanzensammlungen, bildet Habitate mit exotischen Naturräumen nach und kann mit vielen markanten heimischen und exotischen Baumveteranen punkten. Im „Maurischen Garten“ ist die prachtvolle Magnolienblüte im Frühjahr ein regelrechter Publikumsmagnet. Absolut sehenswert sind die historischen Gewächshäuser, die so manchen Pflanzenschatz unter ihren schützenden Dächern bergen. Jede Jahreszeit lockt den Pflanzenfreund mit einem anderen botanischen Schwerpunkt, den es zu erkunden und zu bewundern gilt! Das Buch kann eine sinnvolle Vorbereitung auf den Parkbesuch sein, eine qualifizierte Führung an Ort und Stelle aber natürlich nicht ersetzen.
Thomas Kölpin (Hrsg.), Björn Schäfer, Micha Sonnenfroh: Wilhelma. Gewächshäuser, Naturräume und Parkanlage, Ulmer Verlag 2019.
Antje Peters-Reimann