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Früher wurde das Saatgut von Bauer zu Bauer und innerhalb von Familien und Freundeskreisen weitergereicht und so Jahrhundertelang erhalten. Nur die wenigsten wissen, dass dieser einst übliche Prozess seit wenigen Jahrzehnten gewissermaßen zum Erliegen gekommen ist. Heute ist das Saatgut, das ja im Grunde die Basis der Ernährung von uns allen ist, zu einer privatwirtschaftlichen Ware geworden, die fest in den Händen weniger Saatgut- und Agrarchemiekonzerne liegt. Die Wirtschaftsinteressen dieser Firmen aber auch Ländergesetze haben das Recht 

von Landwirten und Gärtnern, selbst zu züchten, Saatgut herzustellen und weiterzureichen, stark eingeschränkt. Das dahinterliegende Motiv ist klar: Es geht darum, die finanzielle Macht in einem riesigen Markt zu sichern und die Kontrolle über die Nahrungsmittelproduktion zu erlangen. In ihrem Buch „Saatgut. Wer die Saat hat, hat das sagen“ erläutert Anja Banzhaf die Hintergründe dieses Saatgut-Geschäfts und sensibilisiert uns für dessen Folgen. Indem sie Menschen und Projekte vorstellt, die sich bemühen, die Hoheit über das Saatgut  in unser aller Interesse zurückzuerlangen, macht sie Mut, die Macht über die Samen- und Sortenvielfalt wieder in die eigenen Hände zu nehmen.


Anja Banzhaf: Saatgut. Wer die Saat hat, hat das Sagen, Oekom Verlag 2016.