Sonntag, 11. Juni 2023 bis Donnerstag, den 15. Juni 2023

Abfahrt: Sonntag, 11. Juni 2023, mit einem Bus der Nordland Reiseagentur

Treffpunkte:
• 8:00 Süsel Betriebshof Nordland Reiseagentur An der Bäderstraße 58-60, 23701 Süsel
• 8:15 Eutin, Bushaltestelle „Bahnhof hinten“ /Elisabethstr. gegenüber Einmündung Hospitalstraße
• 9:30 Vorplatz S-Bahnhof Hamburg-Harburg

Standort im Münsterland:
Landhotel Bartmann
Bracht 3
48324 Sendenhorst
Tel. 2526-1228
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.landhotel-bartmann.de

Preise:
Pro Übernachtung inklusive eines reichhaltigen Frühstückbuffet W-LAN, 1x 0,5l Mineralwasser:
Je Einzelzimmer / Nacht 95,00 EUR
Je Doppelzimmer / Nacht 135,00 EUR
3-Gang-Menü 36,00 EUR / Person (Getränke werden nach Verbrauch berechnet)
Barbecue 34,00 EUR / Person (Getränke werden nach Verbrauch berechnet)
Bitte beachten Sie:
Die Zimmer sind bis zum 28. Februar 2023 optioniert. Bitte buchen Sie rechtzeitig unter der Bezeichnung "Gartengesellschaft" und informieren Sie mich über Ihre Teilnahme!
Zu den Übernachtungs- und Verpflegungskosten kommen Kosten für den Bus, Eintritte und Imbiss unterwegs hinzu. Der Betrag steht erst fest, wenn die Zahl der Teilnehmer bekannt ist.

Das Programm

(Änderungen sind vorbehalten, genauer Ablauf und Zeitplan folgt)

Sonntag, 11.6.2023
Die Reise startet in Süsel, führt wenn nötig zum Bahnhof Eutin und zu einem Zwischenstopp für die "Südländer" in Hamburg Harburg. Unsere erste Station, an der wir ein Zweites Frühstück/ Mittagsimbiss einnehmen werden sind Garten, Antiquitätengeschäft und Café Heidrun Hubert-Hummel in Schwarmstedt.

Den Zauber des Münsterlandes erleben wir dann im Schlosspark Rheda, einer historischen Gartenanlage, die schon 1623 nachweisbar ist. 1988 wurde sie nach Jahrzehnten anderweitiger Nutzung im Stil des Neobarock restauriert. Die Schloss- und Parkanlage ist Teil des European Garden Heritage Network und umfasst auch das Gelände der Flora Westfalica, der umgestalteten Landesgartenschau von 1968. Ursprung des Schlosses ist eine Wasserburg in der Emsaue, deren erste Erwähnung aus dem Jahre 1170 stammt. Park und Schloss befinden sich im Eigentum des Fürstenhauses zu Bentheim-Tecklenburg und sind Stammsitz des Fürstenhauses seit 1557. Nicht zu besichtigen ist der alte Luisengarten, der Privatgarten des Eigentümers. Ihn dürfte Rosamunde Pilcher gesehen haben, die 2004 ihre Nichte Melissa, die Ehefrau Maximilians zu Bentheim-Tecklenburg besuchte. Nach Melissa wurde eine kardinalrote Edelrose benannt.

Nach diesen zwei so unterschiedlichen Orten erreichen wir am Abend unser Hotel "Landhaus Bartmann", südöstlich von Münster in Sendenhorst gelegen.

Montag, 12. Juni 2023Geballte (Kunst)geschichte erwartet uns am Montag in der Hansestadt Münster. Wir unternehmen einen Stadtrundgang mit dem Kunsthistoriker und pensionierten Denkmalpfleger Dr. Ulrich Reinke. "Münster" - da erwacht Schulwissen: Der 30jährige Krieg wurde durch die Verträge von Münster und Osnabrück beendet. 1648 wurde in Münster und Osnabrück der Westfälische Friede geschlossen. Die Europäische Kommission hat das Rathaus in Münster als „Stätte des Westfälischen Friedens“ 2015 mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Sonst fällt uns noch ein, dass die Wiedertäufer unter Jan van Leiden in Körben am Turm der Lambertikirche zur Schau gestellt wurden, dass Münster eine bedeutende Universität hat, die 65.000 Studenten besuchen, und dass Münster eine Fahrradstadt ist.

Schon im 6. Jahrhundert lag am heutigen Domplatz eine sächsische Siedlung. Im Jahre 799 gründete Papst Leo III. bei seinem Treffen mit Karl dem Großen das Bistum Münster, das bis heute Sitz eines katholischen Bischofs ist. Die im zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörte Altstadt Münsters wurde auf entschiedenes Verlangen der Bürger im alten Stil wiederaufgebaut.

Von Münster geht es am Nachmittag zum prächtigen Schloss Nordkirchen, dem "Westfälischen Versailles", das ganz unromantisch heute die Hochschule für Finanzen beherbergt, ohne dabei die Pracht der Innenräume zu zerstören. Schloss Nordkirchen ist das größte und bedeutendste unter den westfälischen Wasserschlössern, dessen barockes Ensemble aus Gebäuden, Gräften, Gärten und Parks mit Skulpturen und einer kostbaren Innenausstattung glänzt und als Gesamtkunstwerk von internationalem Rang angesehen wird. Die Gärten wurden 1734 angelegt. Drehorte des Kinofilms über Lady Diana in Schloss Nordkirchen können wir uns natürlich nicht entgehen lassen...

Dienstag, 13. Juni 2023
Heute geht es nach Ochtrup. Sie kennen es nicht? Es hat durchaus Sehenswertes. Wir besuchen das Haus Welbergen und die denkmalgeschützte alte Kirche St. Dionysius im Stadtteil Welbergen. Die Ursprünge der Wasserburg Haus Welbergen reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Das Haus ist das typische Beispiel eines kleinen Adelssitz im Münsterland. Mitte des 16. Jahrhunderts errichtete Christian von Oldenhus (Althaus) den Neubau, den wir heute sehen.

Die Hauptburg, heute im barocken Stil, ist umgeben von einem Gräftenring, also einem Wassergraben, wie wir ihn auch aus den Eiderstedter Haubargsgärten kennen. Das Ensemble wird komplettiert durch das alte Torhaus und die Wassermühle am Eingang zur Vorburg. Die Gartenanlage weist sowohl eine formale Gestaltung nach historischen Vorbildern mit einem zentralen Brunnen als auch romantisch verwobene Bereiche auf.

St. Dionysius ist die alte Pfarrkirche Welbergens an der Vechte. Sie stammt aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts und gehört zu den besterhaltensten romanischen Bauwerken im Münsterland. 1511 wurde die Kirche durch einen spätgotischen Chor ergänzt und im Innenraum durch ein hölzernes Tonnengewölbe überspannt. St Dionysius ist eine Saalkirche ohne stützende Säulen, die wir durch ein Tor im Turm betreten.

Im Inneren fällt ein prächtiges Grabmal des Grundherrn, des Ritters Johann von Oldenhus auf. In der Mitte zweier Reliefs der Nordwand aus dem 12. Jahrhundert bildet eine flache Platte einen heidnischen Kentaur ab, halb Mensch, halb Pferd, der in christlicher Umdeutung für Stärke steht. 1998 wurde ein größerer Neubau errichtet und die alte Kirche entwidmet. Die alte St. Dionysius-Kirche dient heute kulturellen Veranstaltungen, insbesondere Konzerten und Vorträgen.

Aus der Historie geht es für uns zurück in die Gegenwart der Gartengestaltung, nach Steinfurt, in den Kreislehrgarten. Was so bürokratisch klingt, ist eine Perle der Gartenkultur. "Gartenzauber pur" und "Ein Erlebnis für Gartenfreunde" sind die Versprechen des Gartens. 1914 wurde auf dem circa 30.000 Quadratmeter großen Areal im Ortsteil Burgsteinfurt ein "Kreis Obst- und Gemüsegarten" gegründet. Der "Bauerngarten" greift diesen ländlichen Gartentyp der Verbindung von Nutzund Ziergarten auf. Stauden, Rosen und Sommerblumen umrahmen die Gemüsesorten und das Beerenobst. Etwa 300 Obstsorten reifen in den Obstbaumquartieren des Lehrgartens heran. Als Schul- und Schaugarten dient der Garten heute in weiterem Rahmen der Information über die Gartengestaltung. Besucher kehren mit vielen Anregungen für den Garten nach hause zurück. Der Ziergarten wartet auf mit einer großen Vielfalt an Laub- und Nadelgehölzen und Themengärten, mit Beispielen für Bauern-, Kräuter- und Dachbegrünung oder begrünten Trockenmauern werden ebenso thematisiert wie kleine Gärten, in denen nur Kübel oder Balkonpflanzen Platz finden.

Steinfurt gehört zum European Garden Heritage Network (EGHN), wie auch z.B. Pücklers Branitz.

Mittwoch, 14. Juni 2023
Mit Dr. Reinke besuchen wir das Rüschhaus, das Haus Annette von Droste-Hülshoffs. Das Innere enthält die originalen Ausstattungsstücke der Dichterin, den bezaubernden Garten legte ihr Vater an. Der kleine Landsitz wurde von dem Architekten Johann Conrad Schlaun (1695-1773) erbaut, der als der bedeutendste Baumeister des Westfälischen Barock gilt. Er erwarb das heruntergekommene Ensemble 1743 und baute es zu einem Landsitz um, den er zunächst selbst bewohnte. Das Haus ging durch mehrere Hände bis es 1825 Freiherr Clemens-August II. von Droste zu Hülshoff, der Vater der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797- 1848) erwarb, der Eigentümer der Burg Hülshoff. Die Dichterin siedelte 1838 über ins Rüschhaus und lebte dort bis 1846 - nur unterbrochen durch ihre Aufenthalte in Schloss Eppishausen bei ihrer Schwester Jenny und in Burg Meersburg. Das Gehöft war zu ihrer Zeit von Heide und Moor umgeben, die den Ton für die Balladen und Vers-Epen der Droste setzten. Die "Judenbuche" entstand hier wie auch der Gedichtzyklus "Das geistliche Jahr". Sie empfing im Rüschhaus ihren weiten Freundeskreises, zu dem auch Levin Schücking, gehörte, dessen journalistische Karriere sie mit Hilfe ihres Netzwerkes zur literarischen Szene förderte. Er fungierte als Herausgeber ihrer Werke und schrieb eine erste Biografie über sie. Wer mehr lesen möchte: Karen Duve "Fräulein Nettes kurzer Sommer", Galiani, 2018.

Auf unserem Programm steht anschließend die väterliche Burg Hülshoff, Stammsitz des westfälischen Adelsgeschlechts und Ort der Geburt und der Kindheit Annette von Droste-Hülshoff. Diese Wasserburg findet sich erstmals 1349 urkundlich erwähn. Das heutige Herrenhaus wurde 1540 - 1545 als geschlossene Renaissanceanlage erbaut. Es beherbergt das Droste-Museum, das Leben der Dichterin und ihr gesellschaftliches Umfeld zur Zeit des Klassizismus und des Biedermeier abbilden. Aus dem Gartensaal genießen Besucher einen weiten Blick auf Schlossgraben und Park. "Lassen Sie sich entführen in das Lebensgefühl des damaligen Landadels", empfiehlt die Website der Burg.

Natürlich darf eine besondere Gärtnerei auf unseren Gartenreisen nicht fehlen. Wir besuchen in der Nähe von Coesfeld den Schaugarten von Eva und Paul Schwieters in Rosendahl-Holtwick. Eine Vielfalt von Farbgärten gibt es hier zu sehen. Weiß-Grau mit Gräsern, Hortensien und weißrandige Funkien - strahlendes Gelb mit gelbblättrigen Gehölzen prägt hier das Farbspiel - Blau darf nicht fehlen und damit auch nicht Geranium, Rittersporn, Salbei, Eisenhut oder Clematis - Purpur in Gestalt von Purpurglöckchen, Zierlauch, Indianernessel oder historischen Rosen - Grün repräsentiert von Elfenblumen, Immergrün, Eiben, Buchs, Dickmännchen. Gehölze spielen bei der Gestaltung eine große Rolle, Rosen, Heckenpflanzen, Stauden können erworben werden.

Eine andere Art der Gartenkunst als in der Anlage einer historischen Wasserburg wie der Burg Hülshoff oder eines Staudenparadieses erleben wir in Coesfeld. Der Landschaftsarchitekt Jacques Wirtz (1924 - 2018) legte gestaltete die Freiräume des Geländes der Firma Erstings Family und schuf dort einen seiner typischen Gärten. Jacques Wirtz und seine Söhne gelten als die erfolgreichsten Gartendesigner Europas. "Einfachheit" ist das beherrschende Motto des "Gartenkönigs". Ineinander übergehende Buchshecken, schwungvolle Buchenhecken, präzise gezeichnete Rasenflächen fügen sich zu einem Werk der modernen Gartenkunst.

Donnerstag, 15. Juni 2023
Die Rückfahrt wollen wir zügig angehen, um nicht zu spät in Schleswig-Holstein und Hamburg zurück zu sein. Wir fahren - mit kleinen Pausen - bis nach Elsdorf. Familie Schwarze mit ihrem italienischen Garten wird uns gegen Mittag willkommen heißen. Dort gibt es eine längere Rast, einen inspirierenden Gartenrundgang und einen mittäglichen Imbiss. Geplant ist die Ankunft in Hamburg Harburg um 15:30/16:00, in Eutin um 16:30/17:00, in Süsel 16:45/17:15.
Alle Zeiten vorbehaltlich erwartbarer Fahrzeiten.

Kommen Sie danach wohlbehalten nach Hause!

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(Stand: 15.01.2023)