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Schon immer – in allen Zeiten und Kulturkreisen - haben Menschen versucht, das verlorene Paradies im Garten wiederzufinden. Auf der Suche nach Spiritualität, Stille und Lebenssinn legten sie ihre Gärten an, um dort ihren Traum vom Garten Eden Wirklichkeit werden zu lassen. Der renommierte Botaniker und Gartenhistoriker Toby Musgrave geht in seinem Buch „Paradiesgärten. Gartenkultur geprägt von Spiritualität, Religion und Mystik“ der Bedeutung und Symbolik des Gartens und einzelner Pflanzen in den verschiedenen Kulturen und Religionen in Vergangenheit und Gegenwart nach. Auch wenn sich in den verschiedenen Kulturkreisen unterschiedliche Ansätze hierzu finden lassen

, kannten alle Religionen Paradiesgärten, einte die Menschen auf der ganzen Welt ihre Verehrung der Natur und maßen sie Pflanzen symbolische Bedeutung bei. Wunderbare Text- und Bildzeugnisse lassen für den Leser die schillernde Welt der Bedeutungen und Symbole verständlich werden. Besonders spannend ist vor allem, dass nicht nur Gärten aus unserem abendländisch geprägten Kulturkreis, sondern aus allen Gegenden der Welt vorgestellt und damit der Blick hin zu ganz anderen, oft unbekannten Gartenkulturen gelenkt wird. So werden auch die Gärten östlicher Religionen, des Pantheismus und des Polytheismus in Blick genommen. Anhand von neun Beispielen stellt Musgrave vorbildhafte Umsetzungen von Paradiesgärten vor, die jeweils für einen ganz bestimmten Gartenstil stehen, wie etwa die Villa d‘Este in Tivoli, der Garten des Verweilens in Suzhou und der Waldfriedhof in Stockholm.

Toby Musgrave: Paradiesgärten. Gartenkultur geprägt von Spiritualität, Religion und Mystik, DVA Verlag 2015.