mitgliedschaft

Cover Berger Alwin BergerEs ist keine Biografie im üblichen Sinne, die der Stuttgarter Ulmer Verlag unter dem Titel „Mein Leben mit Alwin Berger“ und im Auftrag des Alwin-Berger-Archivs herausgegeben hat. Die Lebensbeschreibung des in früheren Zeiten so bekannten Gärtners und Botanikers Alwin Berger stammt aus der Feder seiner Ehefrau Elise, die das Leben ihres Mannes für ihre Kinder festhalten wollte. Dies führt mitunter ein wenig zu Längen und Ausschweifungen, die vor diesem Hintergrund verständlich sind und in einer „professionell“ verfassten Biografie sicherlich dem Streichstift eines Lektors zum Opfer gefallen wären. So aber entsteht das vielschichtige Bild eines Menschen, der der Welt der Botanik so viel gegeben hat.

 



Cover Seeber GotheinAls Marie Luise Gothein 1942 ihre zweibändige „Geschichte der Gartenkunst“ veröffentlichte, war die Gartenkunstgeschichte noch eine relativ junge Disziplin. Gotheins Anliegen war es, als eine der ersten die Entwicklungsgeschichte der Gartenkunst in einem Überblick zu schildern und zu inventarisieren. In dem Buch „Marie Luise Gotheins ‚Geschichte der Gartenkunst‘: Das Bild des Gartens als Text“ geht die Kunsthistorikerin und Germanistin Karin Seeber einer spannenden Frage nach: Wie hat sich die Gartenkunstgeschichte als Fach entwickelt und welche Rolle spielte Gotheins Werk für diese Entwicklung? Besonderes Anliegen der Autorin ist es, herauszufinden, mit welchem „interpretierenden Bewusstsein“ Marie Luise Gothein ihre wichtige Veröffentlichung verfasst hat, die ohne Frage zu den Grundlagenwerken der Gartenkunstgeschichte zu zählen ist.



Cover Schweizer Haengende Gaerten kleinWas hat ein antikes Weltwunder, von dem man nicht einmal sicher weiß, ob es je existiert hat, mit moderner Stadtplanung zu tun? Fest steht, dass die „Hängenden Gärten von Babylon“, seitdem von ihnen berichtet wird, ein stetiger Quell sowohl von Faszination als auch von Irrtümern waren. Mit diesem Mythos, dessen möglichem Wahrheitsgehalt und seinen Auswirkungen bis hin zur Stadtplanung der Gegenwart beschäftigt sich das Buch „Die Hängenden Gärten von Babylon“ des Düsseldorfer Gartenhistorikers Stefan Schweizer. Es ist spannend zu lesen, wie die mysteriösen Gärten in Form von Texten antiker Autoren allmählich aus dem Dunkel der Geschichte „geboren“ werden und schon bald wegen ihrer eigentlichen Unmöglichkeit (der Existenz eines grünenden und blühenden Gartens in einer der heißesten Gegenden der Erde) schon bald in den Rang eines Weltwunders erhoben werden. Seit dem Mittelalter und der Renaissance gehörten die Hängenden Gärten, ob sie nun existiert haben oder nicht, fest zum literarischen Bildungskanon der europäischen Kulturgeschichte.



Cover Schaefer Stoeckert Stourhead kleinStourhead, einer der bekanntesten Landschaftsgärten Englands wurde in den Jahren von 1742 bis 1784 durch den Londoner Bankier Henry Hoare angelegt. Populär war der Garten schon in seiner Entstehungszeit und er ist es bis heute. Vordergründig betrachtet, präsentiert sich der Garten noch immer so, wie ihn sich sein Schöpfer einst gedacht hat, aber natürlich war auch diese Gartenanlage in den Jahrhunderten ihres Bestehens einem ständigen Wandel unterworfen. In der gewichtigen Studie „Der Garten zu Stourhead zwischen Präsentation und Interpretation (1742–2012)“ von Tomke Schäfer-Stöckert geht die Autorin der Entstehungsgeschichte von Stourhead sowie der historischen und kunsthistorischen Wahrnehmung der Gartenanlage detailliert nach. Sie beleuchtet zunächst die politisch-wirtschaftlich-ästhetische Gemengelage, in der ein Garten wie dieser entstehen konnte, um den Leser anschließend in die Baugeschichte dieses Gartenkunstwerks einzuführen.