Einer der ersten Rosenzüchter war der Kasseler Hofgärtner Daniel August Schwarzkopf, der 1773 mit der Aussaat von Rosensamen begann, um so zu neuen Rosensorten zu gelangen. Seitdem, so ist in Kreisen von Rosenzüchtern zu hören, war die Rosenzüchtung fest in männlicher Hand. Im Jahr 2007 stellte sich die leidenschaftliche Rosenfreundin Anita Böhm-Krutzinna die Frage, ob diese lang geäußerte Behauptung wirklich den Tatsachen entspräche und machte sich auf die Suche nach Frauen in diesem Metier. Nach intensiven Recherchen wurde sie fündig und entdeckte zahlreiche Frauen, die in der Rosenzüchtung äußerst aktiv waren, aber von denen Rosenfreunde bislang nichts oder nur sehr wenig wussten.
Die Erkenntnisse ihrer intensiven Recherche hat Böhm-Krutzinna nun in ihrem Buch „Rosenzüchterinnen“ in 46 spannenden Züchterinnen-Portraits zusammengestellt. Beginnend mit den frühen Rosenzüchterinnen von den 1820er bis in die 1930er Jahre über die Rosenzüchterinnen an staatlichen und privaten Institutionen und solchen, die innerhalb einer Rosenschule tätig waren, schlägt die Autorin den Bogen bis zu begeisterte Amateur-Rosenzüchterinnen der Gegenwart. Zu den berühmtesten Rosenspezialistinnen, über die im Buch zu lesen ist, zählen Madame Hébert, Marie-Louise Meilland, Felicitas Svejda oder Pirjo Rautio. Böhm-Krutzinna beschreibt einerseits Lebensumstände, Erfolge und Schicksalsschläge dieser engagierten Frauen, informiert aber auch über die Rosen, für die sie stehen. Ein lesenswertes Buch für Rosenfreunde und alle, die mehr über die Geschichte Rosenzüchtung und die Rolle wissen möchten, die Frauen darin spielten.
Anita Böhm-Krutzinna: Rosenzüchterinnen, Verlag Books on Demand, Norderstedt 2022.
Antje Peters-Reimann