Am 23. April 2022 waren wir zunächst eingeladen zu einem Vortrag besonderer Thematik: „Klimabewusst gärtnern - Moore erhalten“.

Mit unserer Referentin, Frau Dr. Greta Gaudig (Leitung GMC), stand uns nach ihren Ausführungen zu diesem Thema eine ausgewiesene Expertin für alle anstehenden Fragen und Nachfragen zur Verfügung.

Unser Wissen über Moore und die dazugehörigen Pflanzen wurde auf eine wunderbare Weise vervollständigt und trägt sicher künftig dazu bei, Moose die Pflanzen der Moore, zu schätzen und als Gäste in unseren Gärten zu wertschätzen und ihnen einen kleinen Platz in unseren Refugien zu bieten und zu lassen. Moore können so viel und tragen mit nur noch 2% der landwirtschaftlichen Fläche enorm viel zum Klimaschutz bei. Hören wir auf, diesen Schatz weiter trockenzulegen und in unseren Gärten als Erde einzusetzen. Insbesondere als Intensivgrünland und Acker genutzte Moorböden verursachen hohe Treibhausgasemissionen von 20 bis 50 Tonnen CO2–Äquivalenten je Hektar und Jahr. Welche Einsparung wäre möglich, wenn Teile der bereits trockengelegten Moore wiedervernässt würden? Außerdem sind Moorpflanzen nachwachsende Rohstoffe, die bei wirtschaftlicher Nutzung unsere Häuser dämmen und klimaneutral eingesetzt werden können. Es lohnt sich, dass gerade erschienene Buch „Deutschlands Moore - Ihr Schicksal in unserer Kulturlandschaft“ von Prof. Dr. Michale Succow und Dr. Lebrecht Jeschke, und nun von Dr. Greta Gaudig und Dr. Franziska Tanneberger, den Leiterinnen des GMC, publiziert, zu lesen. Ein unglaublicher Wissensschatz.

Im Anschluss erwartete uns der Botanische Garten der Universität Greifswald. Frau Dr. Manuela Bog, Kustodin der Botanischen Gärten und Gewächshäuser, führte uns kenntnisreich durch ihr Reich. Das große Arboretum werden wir bei einem erneuten Besuch besichtigen. Frühlingsblüher aller Couleur reckten ihre Blüten in allen Ecken des Gartens in die Sonne. Herrliche Farbenspiele boten sich unseren Augen. Besonderes Highlight war aber dann die Führung durch die gerade vollumfänglich restaurierten Gewächshäuser. Frau Ingrid Handt, Technische Leitung der Einrichtung, machte es möglich, dass wir vor allen anderen, als Special Guest, die Häuser betreten durften. Mit Herzblut, Begeisterung und voller Geschichten über ihre Pflanzen und die Anlage, führte sie uns durch das neuerstandene Ensemble. Dem Verfall fast preisgegebene Häuser stehen nach jahrelanger total eingeschränkter Nutzung wieder umfangreich der Lehre und Forschung zur Verfügung. Welch ein Gewinn für alle!

Vollgepumpt mit Wissen, mit Geschichten und mit heller Begeisterung für die Vortragenden, haben wir den Tag im ganz tollen Restaurant „Büttners“ im Pommerschen Landesmuseum ausklingen lassen. Greifswald mit seinen vielfältigen Möglichkeiten für die Erweiterung des gärtnerischen Wissens, ist auf alle Fälle eine Reise wert.

Wir bedanken uns herzlichst bei Ingelore Horenburg, die für die Organisation dieses Ausfluges verantwortlich zeichnete.