Ja, das Gute liegt so nah: Das haben wir erfahren, als wir am 23.5.24 bei strahlendem Sonnenschein die Klosterkirche in Riddagshausen, einem Ortsteil - dem schönsten - von Braunschweig erreichten.

Wir erlebten eine engagierte Kirchenführung und spontan wurde ein Kanon angestimmt. Wir genossen die wunderbare Akustik in dieser schönen Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Die Führung durch den Kräutergarten, in einem weitläufigen Areal mit Streuobstwiese und Arboretum gelegen, brachte uns das gärtnerische Erbe der Zisterzienser-Mönche näher.

Nach einem fröhlichen Picknick auf dem Klostergelände besuchten wir die nebenliegende Gärtnerei. Das Besondere an dieser ist, dass sie mit ca. 30 Menschen, die alle eine Beeinträchtigung haben, unter kundiger Leitung als zertifizierte Bioland-Gärtnerei betrieben wird und inzwischen eine beliebte Adresse für die Beschaffung von Gemüsejungpflanzen und Sommerblumen in der Braunschweiger Region geworden ist. Auch wir (wen verwundert´s) konnten das eine oder andere erwerben.

Unser zweites Ziel war Brunshausen (ein Ortsteil von Bad Gandersheim) - wieder eine Klosteranlage, die aber nicht in unserem Fokus stand. Unser Interesse galt dem Garten der Familie Löning, die vor ca. 60 Jahren mehrere Gebäude auf dem Klostergelände erworben hat und dort ein Café, einen Hofladen und ein Gästehaus betreibt.

Frau Löning sen. brachte uns anschaulich die Geschichte des Anwesens nahe, auch die Verstrickung des Ortes mit der Zeit des Nationalsozialismus. Daran erinnert eine Gedenktafel und der Robert-Anthelme-Weg. Der französische Autor Robert Anthelme beschreibt in seinem Buch "Das Menschengeschlecht" seinen Aufenthalt im Außenlager Brunshausen des KZ Buchenwald.

Vor kurzer Zeit hat die Familie Löning einen Lesegarten in ihrem Garten eingerichtet. Ein Bücherschrank, der aussieht wie ein Kühlschrank mit gläserner Tür, enthält das vollständige Programm der "Naturkunden", eine wunderbare Buchreihe, die sich mit Flora und Fauna befasst. Jeder Besucher kann sich dort "bedienen" und es sich mit dem Buch auf einem der vielen Sitzgelegenheiten bequem machen.

Zu Schluss sei noch erwähnt, dass wir ein gemütliches Kaffeetrinken mit leckersten Torten in Lönings Klostercafé (das wird von Frau Löning jun. betreut) hatten und noch den vielen schönen, nützlichen und stilvollen Dingen im Hofladen (wird von Herrn Löning jun. geführt) unsere volle Aufmerksamkeit schenken konnten.

Bericht: Gisela Ohnesorg
Fotos: Johanna Regenhardt