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Foto: Marion Nickig

Gärtnerei ‚Die Staudengärtnerei‘

Zweigreise nach Berlin

Die Anfahrt mit der Deutschen Bahn verlief erstaunlicherweise völlig reibungslos. Pünktlich erreichte unsere kleine Reisegruppe den Berliner Hauptbahnhof.

Unser Hotel befand sich in fußläufiger Nähe. Von dort aus starteten wir zu unserem ersten Programmpunkt, dem prächtigen Schloss Charlottenburg.

Schloss Charlottenburg zählt – mit dem Alten Schloss und dem Neuen Flügel –  zu den größten und bedeutendsten Schlossanlagen der einstigen brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Könige und deutschen Kaiser in Berlin.

Das Schloss, ein erstaunlich schlichter dreiflügeliger Bau, gehörte zu den Lieblingsorten von sieben Generationen Hohenzollernherrschern, die einzelne Räume und Gartenpartien immer wieder verändern und prachtvoll ausstatten ließen. Die Entstehungsgeschichte von Schloss Charlottenburg begann im Jahre1699. Damals ließ Friedrich von Brandenburg vor den Toren der Stadt Berlin ein intimes Lustschloss als Sommerresidenz für seine Gemahlin Sophie Charlotte von Hannover errichten. Nach Sophies frühem Tod (sie starb mit 36 Jahren an einer Lungenentzündung) wurde das Schloss mehrmals im Stil der jeweiligen Zeit umgebaut, erweitert und schließlich zu einem offiziellen Staatsgebäude umfunktioniert.

All dies erfuhren wir von einer sachkundigen Führerin, die uns durch die barocken Prunkräume, z.B. das königliche Paradeschlafzimmer und die Kapelle des Alten Schlosses führte. Besonders beeindruckte das Porzellankabinett, dessen Wände  vollständig mit 2700 Tellern, Schalen, Vasen und allerlei Menschen- und Tierfiguren aus ostasiatischem Porzellan geschmückt sind.

Leider blieb nach der äußerst interessanten Führung nur noch wenig Zeit den Schlossgarten zu genießen, da ein weiterer Programmpunkt auf uns wartete. Wir waren uns einig: „Man müsste noch einmal wiederkommen und dann viel Zeit mitbringen“.

salonschiff hansa auf der spree

Die anschließende Spreefahrt mit dem Salonschiff MS Hansa bot uns eine entspannte Möglichkeit, Berlin aus einer neuen Perspektive zu entdecken. An Bord wurden wir zur Einstimmung auf unsere Reise von unserem ORGA-Team mit einem Gläschen Crémant verwöhnt. Wir ließen uns den Wind um die Nase wehen und genossen die Skyline der Stadt.

Mit einem besonderen Schmankerl begann der nächste Reisetag. Wir machten uns auf den Weg zur „Königlichen Gartenakademie“ in Berlin-Dahlem nahe dem botanischen Garten Berlin. Dort wurden wir von der Landschaftsarchitektin Gabriella Pape und der Gartenhistorikerin Dr. Isabelle van Groeningen empfangen, die uns mit einem äußerst humorvollen, interessanten Vortrag in die Entstehungsgeschichte der Königlichen Gartenakademie einführte.

Auf dem historischen Gelände der Königlichen Gärtnerlehranstalt, die Peter Joseph Lenné gegründet hatte, wurde am 1. Mai 2008 von Gabriella Pape die Königliche Gartenakademie eröffnet, um hier „die Kunst des Gärtnerns und die Kultur des Gartenbaus, wie sie in England gepflegt werden“, zu vermitteln.

Nach dem fesselnden Vortrag hatten wir noch ausreichend Zeit, durch das Gelände zu schlendern, uns an den prächtigen Pflanzen zu erfreuen oder auch die diversen Shops mit Büchern und hochwertigen Gartenaccessoires zubesuchen.

koenigliche gartenakademie 1

koenigliche gartenakademie 2

Leider mussten wir Zugreisende aus logistischen Gründen auf den Erwerb von größeren Pflanzen verzichten, dafür ließ die große Auswahl an Blumenzwiebeln und englischen Sämereien keine Wünsche offen.

Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir unsere Mittagspause mit Köstlichkeiten im Garten des Gewächshaus-Cafés.

Danach ging es weiter nach Hermsdorf, wo wir einen sehr großzügig angelegten, sehr gepflegten Privatgarten besichtigen konnten. Außerdem war dort ein Treffen mit Gartenfreunden aus dem Zweig Berlin arrangiert, die uns auch bei den nächsten Veranstaltungen des Nachmittags begleiteten.

sehr gepflegten Privatgarten in Berlin

Mit der S-Bahn ging es weiter nach Frohnau, das im äußersten Nordwesten Berlins liegt. Frohnau wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Graf Henckel Fürst von Donnersmarck als Gartenstadt geplant, wobei anfangs nur Einfamilienhäuser in lockerer Bebauung im Landhausstil errichtet werden durften. Die Straßen mussten mit erlesenem Baumbestand geschmückt werden, wie er in dieser Vielseitigkeit kaum sonst wo zu finden ist. Von A wie Ahorn bis Z wie (Japanische-) Zierkirsche findet man fast alle in Mitteleuropa vorkommenden Bäume.Durch die bindenden Bauvorschriften ergab sich ein ausgesprochen harmonisches Gesamtbild.

Frohnau wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Graf Henckel Fürst von Donnersmarck als Gartenstadt geplant

Nach einem gemeinsamen Abendessen mit den Berliner Gartenfreunden, von denen einige die Gartenstadt Frohnau auch noch nicht gekannt hatten, traten wir die Rückfahrt zum Hotel an.

Der Besuch der Liebermann-Villa mit ihrem wunderschönen Garten am Wannsee stellte am Sonntagvormittag den krönenden Abschluss unserer Reise dar.

villa liebermann

villa liebermann 1

villa liebermann 2

Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit Königsberger Klopsen (gekochte Fleischpflanzerl) traten wir die Heimreise an. Es waren Tage mit vielen wunderbaren, interessanten Eindrücken und mit einer äußerst netten Reisegruppe.

Herzlichen Dank an das ORGA-Team für die perfekte Organisation. Hoffentlich lässt die nächste Reise nicht zu lange auf sich warten.

Bericht Dr. Birgit Wiedemann
Fotos: Iris Mogk