Zweigreise nach Sangerhausen, Weimar und Dornburg
zur Jahresversammlung nach Fulda (4. - 7. September 2025)
Montag, 01.09.2025
Die Reise startet in Süsel, auf dem Betriebshof der Nordlandreisen. Einen Zwischenstopp für die "Südländer" gibt es wieder in Hamburg-Harburg.
Unser erstes Ziel sind die Gärten des Klosters Michaelstein bei Blankenburg im Harz - Kräutergarten, Gemüsegarten, Apfelgarten, erläutert von Sabine Volk. Mangels eins geöffneten Restaurants bringen Sie bitte ein Picknick von zuhause mit. Es gibt im Klostergarten zum Mittag einen Kräuterworkshop. Frischkäse oder Naturjoghurt wären passend.
Von Michaelstein geht es durch den Südharz in das Fachwerkstädtchen Stolberg.
Dienstag, 02.09.2025
Wir besuchenden Garten des Stolberger Schlosses auf dem Felssporn über der Stadt und erfahren, was es mit diesem stattlichen Schloss auf sich hat. Hier liegt die "Wiege der Oranier", deren Familie seit langem das Staatsoberhaupt der Niederlande stellt. Juliana zu Stolberg (Geboren 1506 auf Schloss Stolberg) war die Stammmutter der älteren und jüngeren Linie des Hauses Oranien. Sie wuchs hier und in Wernigerode auf. Der Garten der kleinen, aber feinen Schlossterrasse bietet einen weiten Blick in den südlichen Harz.
Es ist nicht weit bis zum Europa Rosarium Sangerhausen. Hier treffen wir Hella Brumme, die ehemalige Direktorin des Rosarium. Frau Brumme wird uns durch den Rosenpark führen.
Von Sangerhausen geht es zum Schlösschen Tiefurt, dem Sommersitz der Herzogin Anna Amalie, die dort an ihrem Musenhof die Weimarer Größen zu versammeln pflegte.
Wir sind schon fast in Weimar, und wir erreichen unser Hotel, das am Ilmpark liegt. Goethes Gartenhaus ist nicht weit entfernt.
Mittwoch, 03.09.2025
Weimar ist nicht nur die Stadt der Klassik, sondern auch die des Jugendstils und des Bauhauses. Ein Beispiel für beides gibt die Person des flämischen-belgischen Architekten und Designers Henry van de Velde (1863-1957) An der Belvederer Allee errichtete er 1906/7 sein privates Haus Hohe Pappeln, ein Gesamtkunstwerk aus Garten, Architektur und Inneneinrichtung im Jugendstil. Van de Velde gründete 1902 sein kunstgewerbliches Seminar in Weimar. 1908 gelangt es ihm mit der Finanzierung durch den Namensgeber, die Grossherzogliche Kunstgewerbeschule Weimar ins Leben zu rufen, deren Direktor er bis 1915 war. Die Kunstgewerbeschule wurde zur Keimzelle der Bauhausschule. Der Kunstgewerbeschulbau (Van-de-Velde-Bau) und das „Ateliergebäude", das Kunstschulgebäude, das nach den Plänen van de Veldes 1905/6 errichtet wurde, stehen auf der UNESCO-Welterbeliste.
Wir folgen der Belvederer Allee zum gleichnamigen Schloss, einer zwischen 1724 und 1748 auf einer bewaldeten Anhöhe südlich Weimars errichteten Sommerresidenz. Der regelmäßige barocke Garten der Anfangsjahre folge den Beispielen seiner Zeit in Versailles oder Wien. Die Weimarer Regentin Anna Amalia wollte Natürlichkeit und Weite. Es entstand ein romantischer Landschaftspark mit zahlreichen Schmuckplätzen und Parkarchitekturen, die mit Fontänen, Skulpturen, dem Rosenrondell. der obligaten Ruine und der Großen Grotte. staffiert wurden. Für ihre Schwiegertochter, die Zarentochter Maria Pawlowna entstand der Russische Garten als Kopie ihres Gartens in Sankt Petersburg.
Wer lieber in Weimar bleiben und die klassischen Stätten besuchen möchte, kann sich selbständig machen und auf Erkundungstour gehen zum Goethehaus am Frauenplan, das demnächst für lange Jahr wegen Renovierung geschlossen sein wird, zu Schilers Wohnhaus oder zu Goethes Gartenhaus am Ilmpark. Die Anna-Amalia-Bibliothek erstrahlt nach dem verheerenden Brand wieder und zeigt die wegen der Renovierung des Stadtschlosses ausgelagerten Gemälde Lukas Cranachs. Man kann den Garten des Fürstenerziehers, Dichters und Philosophen Johann Gottfried Herders besuchen oder den Kirms-Krakow-Garten. Weimar bietet ein reiches Programm. Eine Abfrage der besonderen Interessen folgt rechtzeitig.
Donnerstag, 04.09.2025
Nicht in Weimar, seltener zusammen mit der Stadt besucht, aber sehenswert ist das Ensemble der drei Dornburger Schlösser aus verschiedenen Epochen, die sich auch in ihren Gärten spiegeln. Hoch auf einem Muschelkalkplateau hat man einen herrlichen Blick über dem Saaleland.
Das Alte Schlosses im Hintergrund des Bildes wurde auf den Relikten einer Kaiserpfalz Otto I. (912-973) errichtet, und es entstand schrittweise ab 1560 das heutige Gebäude. Das Renaissanceschloss, dessen Bausubstanz des 17. Jahrhunderts um 1826/7 für den Herzog erweitert wurde, sieht man vorn auf dem Bild. Im barocken Schlösschen - in der Bildmitte - findet sich eine prächtige Ausstellung zur Tafelkultur der Zeit.
Goethe hatte auf seinen Reisen durch das Herzogtum die drei vernachlässigten Schlösser gesehen und bei Herzog Carl August ihre Restaurierung durchgesetzt. Im Renaissancebau (vorn auf dem Bild) hielt sich Goethe häufig mit Herzog Carl August auf und zog sich nach dessen Tod für Wochen hierhin zurück. Heute sind die drei Schlösser aus Mittelalter, Renaissance und Rokoko prächtig restauriert und flankiert von einem Gartenensemble, das die jeweiligen Epochen spiegeln. Auf fünf Ebenen durchwandert man Terrassen, findet Aussichtpunkte und staunt über die Weinberge. Das 1999 wieder errichtete Weinberghäuschen und die alten Rebsorten erinnern an die 1000jährigen Weinbautradition im Saaletal.
Die Nachmittagsrast ist im Schloss Friedenstein in Gotha geplant, dessen Gärten langen Aufenthalt lohnen würden. Sie vereinen englische Parklandschaft mit barocken Gartenpartien. Die prächtige Orangerie war Schauplatz vieler sommerlicher Lustbarkeiten. Es wird behauptet, Friedenstein sei noch vor Wörlitz zum ersten deutschen Landschaftspark geworden. Sei es so oder nicht, wir wollen nicht Schiedsrichter sein. Abends erreichen wir Fulda.
Freitag, 05.09.2025
Den Morgen können Sie zur Erkundung des barocken Stadtkerns Fuldas nutzen, das Vonderau-Museum ansehen, das Grab des "Apostels des Nordens", Bonifatius, im Dom besuchen, sich von der Atmosphäre der romanischen Michaelskirche verzaubern lassen. Vom Hotel Zum Ritter sind Sie in drei Minuten am zentralen Bonifatiusplatz, und von dort geht man in 15-20 Minuten zu Fuß auf die Anhöhe des Frauenbergs, der mit seinem Franziskanerkloster Fulda überragt. Hier findet am Nachmittag unsere Mitgliederversammlung statt. Der Fußweg führt am Schlosspark vorbei durch das Paulustor immer geradeaus, vorbei an einem alten Friedhof, an dem eine Gedenkstätte für die in Fulda verfolgten und getöteten Hexen und Hexer errichtet wurde. Um 11 Uhr gibt es für Interessierte eine Führung durch das Kloster am Frauenberg und den barocken Klostergarten durch Pater Cornelius Bohl.
Der Betrieb des Franziskaner-Klosters Frauenberg und des Cafés liegen bei der St.Antonius-Stiftung, einer Fuldaer Bürgerstiftung , die mit eigenen Projekten Impulse zu besseren Start- und Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung geben will. Zu den Projekten gehört eine Gemüsegärtnerei. Der Frauenberg bietet einen wunderbaren Blick auf die Stadt Fulda.
Sonnabend, 06.09.2025
Am Sonnabend tagen wir am Schlosspark. Das Thema des Symposiums in Fulda ist - wie könnte es in dieser Stadt anders sein - "Klostergärten". Fünf Referenten haben wir gewonnen für die Aspekte "Der Garten in der Heiligen Schrift", "Entstehung der Klostergärten und ihre Bedeutung für die Gartengeschichte in Europa" , "Klostergärten als Meilensteine der Botanikgeschichte", "Klostermedizin von der Antike in die heutigen Wissenschaft", "Restaurierung und heutige Nutzung der Klostergärten".
Das Symposium findet in der Orangerie des Hotels "Maritim am Schlossgarten" statt - mit Blick auf Park und Stadtschloss. Mit Kaffeepausen und einem Mittagsimbiss werden Sie dort versorgt. Unser Abendessen genießen wir im barocken Apollosaal der Orangerie mit Blick auf die Terrasse und den Schlossgarten, der - wie die Stadt insgesamt - von der Stadtgärtnerei jedes Jahr mit selbst gezogenen Pflanzen prächtig bepflanzt wird. Bei gutem Wetter mag der Abend auf der Terrasse ausklingen.
Sonntag, 07.09.2025
Für gewohnt sind für den Sonntag Exkursionen geplant. Ihre Ziele wählen Sie bei der Anmeldung zur Jahrestagung, die Sie ab 01.05. online vornehmen können. Es wird Ausflüge in die vier Himmelsrichtungen geben oder die Wahl, Fulda und seine Gärten unter kundiger Führung zu erkunden - darunter die inmitten der Stadt gelegene Benediktinerinnen Abtei Fulda, allen Nutzgartenfreunden durch ihre Expertise für Mischkulturen und die düngende Kräutermischung "Humofix" bekannt. Schwester Christa Weinreich leitet die Gartenanlage und ist Autorin mehrerer Bücher über Mischkulturen und die "Geheimnisse des Klostergartens. Sie gibt ferner zweimal jährlich die lehrreiche Broschüre "WInke" aus dem Klostergarten" heraus. Über die Abtei, ihre Geschichte, ihre Bewohnerinnen hat Mely Kiyak geschrieben: "Dieser Garten" - eine Neuauflage ist jüngst erschienen.
Montag, 08.09.2025
Leider sind wir dann schon am Ende unserer Reise. Auf unserer Heimfahrt geht es am Stück nach Norden. Wir fahren direkt nach Hause, um nicht noch einen weiteren Tag und eine weitere Übernachtung einplanen zu müssen. Geplant ist die Ankunft in Hamburg-Harburg um 16:00, in Süsel 17:30 alle Zeiten vorbehaltlich etwaiger Hindernisse auf den Straßen....
Kommen Sie danach voller Eindrücke wohlbehalten nach Hause!
Weitere Informationen: