Gartenreise nach Mainfranken vom 6. bis 8.10.2023
Die diesjährige Gartenreise des Zweiges NRW führte nach Mainfranken.
Ein Teil der Gruppe traf sich am Freitag in Mainbernheim zum Mittagessen im Gasthof zum Falken, eine gute Gelegenheit, die fränkische Küche kennenzulernen. Davor hatten ein paar Mitglieder bereits die Zeit zu einem kleinen Stadtrundgang genutzt mit Besichtigung der urbanen Stadtgärten. Die Stadt Mainbernheim entschied im Jahr 2012, die Grabengärten zu erhalten und förderte dies mit einem dreijährigen Projekt: https://wgf-nuernberg.de/portfolio/grabengaerten-mainbernheim/
Bei unserem Besuch zeigten sich die Gärten bei schönstem Wetter der Jahreszeit entsprechend: Manche waren noch gut bestückt, andere Felder waren bereits völlig abgeerntet.
Nach dem Mittagessen fuhren wir weiter zur bekannten Staudengärtnerei von Till Hofmann und Fine Molz nach Rödelsee. https://www.die-staudengaertnerei.de/
Herr Hofmann selbst führte uns durch seine Gärtnerei und erläuterte fachkundig und sehr anschaulich sein Konzept. „Inspirierende moderne Pflanzungen, verwoben mit den Produktionsflächen aus denen direkt verkauft wird und das an einem landschaftlich reizvollen Ort, wo unsere Inspiration, unser aller Können und sämtliche Erfahrung zusammenfließen, einem Ort dessen Besuch sich lohnt, dies finden Sie hier bei uns.“ So schreibt der Staudengärtnermeister auf seiner Webseite. Und genauso erlebten wir auch diesen Besuch: Es war spannend, Herrn Hofmann zu zuhören, dabei durch die Gärtnerei zu spazieren in einer sehr schönen Landschaft und anschließend natürlich, die ein oder andere Staude oder Pflanzwiebel für den eigenen Garten mitzunehmen.
Beeindruckt von der Fülle der aufgenommenen Informationen fuhren wir weiter nach Scheinfeld zum Garten der Familie Cieschek.
Im wunderschönen Garten, auf 1500qm in verschiedene Gartenzimmer aufgeteilt, wurden wir mit selbstgebackenen süßen und herzhaften Köstlichkeiten sowie selbst hergestellten Getränken empfangen. Wir genossen den Spaziergang sehr und lauschten den spannenden Informationen der Floristikmeisterin und Gartenplanerin. https://www.renatecieschekgartenplanung.de/ueber-mich
Es wurde Zeit, die Weiterreise nach Bamberg anzutreten. Dort checkten wir in unser Hotel ein, um den Abend im angrenzenden Restaurant mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen zu lassen.
Frisch und ausgeruht freuten wir uns am Samstag auf den Besuch der Bamberger Kräutergärtnerei Mussärol: https://web.biokraeuter.info/
Mussärol ist ein alter Dialektausdruck der Bamberger für den einjährigen Majoran, der zu Leber- und Bratwurstherstellung benötigt wird. Neben der Süßholzherstellung war dies ein Hauptanbauprodukt und Exportschlager der Bamberger Gärtner im Mittelalter.
Die MUSSÄROL Bamberger Kräutergärtnerei ist eine Spezialitäten-Gärtnerei im typischen Bamberger Gärtnerviertel Wunderburg. Dieses seit mehr als 500 Jahren gewachsene Gärtnerland ist wichtiger Bestandteil im Weltkulturerbe und Stadtdenkmal Bamberg.
Das historische Gärtnerhaus mit den dahinter liegenden Anbauflächen befindet sich seit mindestens sechs Generationen im Familienbesitz. 1994 stellte Frau Leumer, als gelernte Landschaftsgärtnerin und studierte Landschaftplanerin den vorher, aus familären Gründen 11 Jahre brach gelegenen Betrieb, auf biologischen Kräuteranbau mit Direktvermarktung um. MUSSÄROL wurde gegründet. Im Jahre 2019 konnte sie und ihr Team das 25-jährige Jubiläum von MUSSÄROL Bamberger Kräutergärtnerei feiern.
Frau Leumer bietet mehr als 200 verschiedene Küchenkräuter, Teekräuter, Duftpflanzen sowie Aroma- und Heilpflanzen im Topf und vieles mehr an. Sehr anschaulich durften wir den Duft der verschiedenen Minzarten erleben. Bei dem Rundgang durch das weitläufige Gartengelände erfuhren wir Neues über den Anbau des Süßholzes, genossen geraspeltes Süßholz und erfuhren welche Produkte aus dem Lavendel hergestellt werden: Bio-Lavendelöl und Lavendel-Hydrolat. Auf dem Lavendelfeld gab es sogar nach dem dritten Schnitt noch ein paar Blüten zu sehen.
Nach so vielen Informationen war es Zeit, sich zu stärken. Wir verbrachten die Mittagspause im Bistro von Delikatessen-Müller, welches wir nur empfehlen können.
Neugierig starteten wir am Nachmittag zur weiteren Führung durch die Gartenstadt mit Besuch des Gärtner- und Häckermuseums.
Diese Führung beinhaltete viele historische Informationen. Ein Blick in weitere Gärten blieb uns leider verwehrt, da die Gärtnereien am Samstagnachmittag geschlossen hatten. Doch dafür war der Garten des Gärtner- und Häckermuseums (https://gaertner-und-haeckermuseum.byseum.de/de/home) umso mehr einen Besuch wert. Auch das Museum ist besuchenswert, ermöglicht es doch eine Vorstellung über das Leben der Gärtner und Häcker (Winzer).
Anschliessend hatten wir genügend Zeit, die Bamberger Innenstadt individuell zu besichtigen.
Den Abend verbrachten die meisten mit einem gemeinsamen Abendessen in der Innenstadt oder nutzen die Gelegenheit, den Bamberger Symphonikern zu lauschen.
Zeitig am nächsten Morgen verließen wir Bamberg, um nach Astheim in der Nähe von Volkach zu fahren. Der Quittenlehrpfad ist ein 3,5 km Kilometer langer, informativer Rundwanderweg, auf dem die deutschlandweit ältesten, obstbaulich kultivierten Quittengehölze stehen und auf 12 Thementafeln entlang der Route kann man interessante Details nachlesen. Man kann selbstständig den Weg gehen oder sich führen lassen.
Unsere Gruppe wurde sehr fachkundig geführt und wir durften Quittensaft und Quittensecco unterwegs geniessen. https://www.derquittenladen.de/wir/der-astheimer-quittenlehrpfad/
Nach diesen vielen Eindrücken war unser offizielles Programm der Gartenreise beendet. Doch es blieb noch Zeit für einen Besuch in Volkach im Haus der Quitte und die ganz enthusiastischen wollten auch noch nach Thüngersheim, um im Forum Botanische Kunst die aktuelle Ausstellung „Der Ort an dem ich lebe“ zu geniessen.
Insgesamt ist die diesjährige Gartenreise eine gelungene Veranstaltung gewesen, auf der die Teilnehmer viel Neues erfahren haben.
Waltraud Schuler, Zweig NRW